DIE DREHLEIER IST EIN STREICHINSTRUMENT...
Seit das Konzept der gestrichenen Saite über die Seidenstraße ihren Weg nach Westen fand, erfuhren die Klangkörper von der mittelalterlichen Fidel bis zu den Spitzenleistungen der italienischen Geigenbaumeister im 16. Jahrhundert wesentliche Umgestaltungen in ihrer Konstruktion. Hörbare Klangqualität hat eben physikalische Gründe. Die Konstruktion der Drehleier hat dagegen trotz erfreulicher Hochphasen (vor allem im französischen Barock und in unserer Gegenwart) nie eine vergleichbare Entwicklung hin zu einem ähnlich leistungsfähigen und (vor allem) ausgewogenen Streichinstrumentenkorpus erfahren. Diese Feststellung führte mich nach einem langen und interessanten Lernweg im Bau historischer und zeitgenössischer Modelle zu einer grundlegenden Neukonstruktion des Korpus.
Das in 7 Jahren intensiver Entwicklungsarbeit entstandene Konzept warf ein Nebenprodukt ab, das im Nachhinein betrachtet viel gewichtiger ist, als meine Bemühungen um ein hochwertiges Streichinstrumentenkorpus:
Die erste dynamisch spielbare Drehleier
![IMG-20190708-WA0005.jpg](https://static.wixstatic.com/media/d9c63b_49b179461cc940cdb16281bae3c01f61~mv2.jpg/v1/crop/x_0,y_203,w_1540,h_508/fill/w_486,h_160,al_c,q_80,usm_0.66_1.00_0.01,enc_avif,quality_auto/IMG-20190708-WA0005.jpg)
In musikwissenschaftlichem Sinne ist die von mir entwickelte Konstruktion ein anderer Instrumententypus als herkömmliche Drehleiern. Sie wird durch ihre neuen Möglichkeiten andere Musik hervorbringen und vielleicht auch neue Musiker für das Instrument begeistern können. Gleichzeitig ersetzt sie den Charakter der herkömmlichen Drehleier in der Mittelalter- oder Tanzmusik nicht.
Anders eben…